Einfach zu gehen ist das Radikalste, was wir heutzutage tun können: Mehr Selbstbestimmtheit geht nicht.
Permanent verfügbar zu sein, abhängig von unzähligen digitalen Universen, ist kein haltbarer Zustand. Wir sehnen uns nach Ruhe, aber wir ertragen sie nicht. Also gehen wir zu Fuss. Und wir bemerken es kaum, aber eigentlich fallen wir dabei. Mit jedem Schritt fallen wir leicht nach vorne. Und fangen uns wieder auf. Fallen und Fangen, ein Leben lang.
Wer geht alles mit uns mit – eigensinnige Weggefährt:innen, hundsgewöhnliche Fundstücke und beflügelnde Erinnerungen, Wut über eine Welt, die sich selbst davonläuft? Wie finden wir unser eigenes Tempo?
Mit diesen Fragen sind die beiden Schauspieler:innen und langjährigen Bühnenpartner:innen Stina Durrer und Werner Bodinek vor rund zwanzig Jahren losgezogen, ins vertraute Ungewisse. Die Poesie und Musikalität des Gehens gab ihnen dabei den Rhythmus vor. Als Flaneur:innen gingen sie natürlich höchst suspekt: mit langsamen Gang und vordergründiger Ziellosigkeit. Für einen Abend verlegen sie ihren Weg in den Theatersaal und lassen das Publikum an ihrem Sammelglück teilhaben.
SCHAUSPIEL: Werner Bodinek, Stine Durrer, Christian Brantschen
PIANO & KOMPOSITION: Christian Brantschen (Pianist von Patent Ochsner)
REGIE/INSZENIERUNG: Johannes Voges
DRAMATURGIE: Anouk Gyssler
BÜHNE, AUSSTATTUNG & KOSTÜME: Benjamin Burgunder
LICHTDESIGN: Edith Szabò
LEITUNG PRODUKTION: Daniela Eggs